Obstbaumschnitt

Der richtige Obstbaumschnitt

Bäume sind die größten Pflanzen im Garten. Werden Bäume nicht geschnitten, dann werden auch die Früchte immer kleiner und die Baumkrone zunehmend dichter. Dichte Kronen wiederum erhöhen die Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit, da unter anderem Laub und Früchte nach einem Regen langsamer abtrocknen. Aneinanderreibende und konkurrierende Äste, die parallel zum Mitteltrieb wachsen, schwächen den Baum zusätzlich. Ein fachgerechter Baumschnitt bringt Licht und Luft in die Baumkrone und fördert so die Qualität der Früchte. Der Spruch: „Einen Hut durch den Baum werfen können“ kommt daher nicht von ungefähr.

Ein gesundes Baumwachstum und eine reiche Ernte

Für den optimalen Baumschnitt muss man den Wuchs der jeweiligen Baumart kennen aber auch in den Folgejahren die Auswirkungen des Schnittes beobachten. Die jährlichen Schnittmaßnahmen sollten dem Baum- und Triebwachstum sowie dem Baumalter angepasst werden. Der Schnitt im Herbst ist der Standardschnitt bei allen nicht formierten Bäumen, bei frischen Anpflanzungen und altem Kernobst. Kernobst  wird sonst normalerweise nach der Ernte geschnitten wie z.B. Kirsche, Zwetschge, Mirabelle. Bei sehr stark wachsenden Bäumen verursacht der Herbstschnitt einen noch stärkeren Austrieb. Diese Bäume werden besser im Sommer beschnitten, da der Sommerschnitt den folgenden Austrieb verringert. Alle Schnittmaßnahmen sollten bei Temperaturen über 0°C durchgeführt werden, da sonst das Holz zu brüchig ist, die Rinde aufreißen könnte und daher die Wundheilung schlecht ist.

Obstbäume schneiden – aber wie ?

Jede Schnittmaßnahme wirkt sich auf das Wachstum aus. Grundsätzlich soll mit dem Baumschnitt das Fruchtholz gefördert und die natürliche Wuchsform beibehalten werden. Ein starker Schnitt führt immer zu einem verstärkten Wachstum, verringerter Blüte, wenigen, großen Früchten und ist besonders für schwachwüchsige Sorten geeignet. Mäßige Schnittmaßnahmen führen zu einem geringeren Wachstum, vielen Blüten und zahlreichen, kleinen Früchten.
An waagerechten Ästen werden mehr Blüten gebildet. Junge senkrecht wachsende Äste, die Sie in die Waagerechte biegen und anschließend festbinden bzw. mit einem Stein beschweren, lassen sich dadurch zur Fruchtbildung anregen.

Welche Schnitte gibt es ?

Baumschnitte im Überblick

  • Pflanzschnitt: Einkürzen der Triebe
  • Ableiten: Ungünstige, starkwüchsige oder wenig fruchtbare Triebe auf günstig stehende zurückschneiden.
  • Erziehungsschnitt: Während der ersten fünf Standjahre Leitäste auf drei Abzweigungen und die Stammverlängerung einkürzen.Konkurrierende, zu dichte und sich kreuzende Äste entfernen.
  • Erhaltungsschnitt: Ab dem sechsten Standjahr, alte, kranke, sich kreuzende, zu eng stehende, aneinanderreibende, nach unten hängende Triebe und die stärksten und schwächsten Wasserschosse (senkrecht nach oben wachsende Triebe) auf Astring schneiden. Die Stammverlängerung und Leitäste entsprechend einkürzen.
  • Fruchtholzschnitt: Rückschnitt von jungen Seitentrieben und Astverlängerungen.
  • Auslichten: Bei älteren Bäumen werden die schwachen Äste und das nach unten wachsende Fruchtholz geschnitten.
  • Erneuerungs- oder Verjüngungsschnitt: Triebe auf Astring absägen, fördert Triebneubildung, bei Kernobst im Winter, bei Steinobst im Frühjahr/Sommer über mehrere Jahre durchführen.

Wenden Sie sich an uns, wenn Sie einen fachgerechten Obstbaumschnitt wünschen.